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Nathalie Kohlhaas

Pilates Flow

Was steckt dahinter?

FLOW! Vielleicht kennst Du diese beglückenden Momente, wenn Du völlig in einer Aufgabe aufgehst und dabei den Blick für Zeit und Raum verlierst – ein echter Schaffens- oder Tätigkeitsrausch. So ein Flow-Erlebnis kann dabei in den verschiedensten Kontexten auftreten: Beim Joggen, Singen, Sex, im Job …. Und eben auch beim Pilates, wo es sogar eines von sechs elementaren Prinzipien darstellt. Deshalb wollen wir einmal genauer hinschauen, was es mit Flow Pilates oder Pilates Flow so auf sich hat!

Was ist ein Flow?

In unserem heutigen Sprachgebrauch ist der Flow immer öfter zu finden, so dass er mitunter als Trend- oder Modewort gesehen wird. Flow (engl.) bedeutet „fließen, rinnen, strömen“. Es läuft einfach und alles passt zusammen 😊. Eigentlich steckt hinter dem Flow etwas mehr als nur ein Wort, sondern ein wissenschaftliches Konzept, welches der Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi in seinem Buch „Beyond Boredom and Anxiety“. Die Theorie muss sich bis heute aber auch einiger Kritik erwehren, fassen die gängigen Messgrößen von Flow doch gleich mehrere psychologische Zustände zu einem einzigen Konstrukt zusammen.

Flow ist ein befriedigender Zustand tiefer Beteiligung, den wir erleben können, wenn wir uns einer herausfordernden Aufgabe gegenübersehen und dann unter voller Konzentration unsere angemessenen Fähigkeiten zur Bewältigung dieser Herausforderungen auch wahrnehmen (EFRN, 2014). Flow wird zudem als ein optimales Erlebnis beschrieben, bei dem Menschen zutiefst motiviert sind, in ihren Aktivitäten zu verharren. Studien zeigen, dass Flow-Erfahrungen Potenzial haben, unser persönliches Wohlbefinden zu steigern.

Pilates und Flow

Die Pilatesmethode stützt sich auf sechs Prinzipien, von denen einer der Bewegungsfluss oder englisch Flow darstellt. Die Beschreibungen klingen dann meist sehr grazil: Ein fließender und harmonischer Ablauf der Übungen mit dynamisch-fließenden Übergängen. Die Bewegungen sollten dabei leicht ausgeführt werden. Die Energie einer Übung verbindet alle Körperteile und fließt auf gleichmäßige Weise durch den Körper. Klingt gut, oder? Aber gleichzeitig könnte das für Pilates-Einsteiger vielleicht auch etwas praxisfern erscheinen oder technisch perfekte Ausführung erahnen lassen. Klar, braucht es schon einige Pilates-Stunden, um die Pilatesprinzipien zu beherrschen. Doch Übung macht bekanntlich den Meister und nach etwas Praxis werden aus starren Muskelübungen nahtlose, gleitende Bewegungsreihen. Das sorgt dann auch dafür, dass der Geist während der Pilates-Einheit entspannen kann und zur Ruhe kommt. Im Grunde geht es beim Flow aber unabhängig vom Level Deiner Pilateserfahrungen um Eines: Anforderungen der Übungen und Fähigkeiten stehen im vollen Einklang. Ich bin also weder überfordert von komplexen und noch nicht beherrschbaren Übungssequenzen, noch langweilen und unterfordern mich koordinativ und/ oder konditionell zu einfach empfundene Pilates-Workouts. Der Flow liegt also in der goldenen Mitte.

Der gewünschte Pilates-Flow oder Bewegungsfluss ergibt sich zum einen durch sanfte Verbindungen zwischen den zahlreichen Pilates-Grundübungen. Zum anderen sollte die nachfolgende Teilbewegung auch inhaltlich passen und sich nahtlos anfügen lassen.

Welche Faktoren sind förderlich für Dein Pilates-Flow-Erlebnis?

  • positive Gedanken und Emotionen
  • optimale Umgebungs- und Situationsbedingungen (z. B. ruhige Atmosphäre im Studio oder Homegym)
  • positives Feedback (z. B. durch Deinen Pilates-Coach)
  • optimale Motivation (z. B. mittels Pilates-Challenge)

LET IT FLOW!



Autorin: Christina Frisch, Physiotherapeutin, Pilatescoach, Expertin und CoFounder von pilaME®

Quellen:
  • Csikszentmihalyi, M. (1975). Beyond Boredom and Anxiety: Experiencing Flow in Work and Play. The Jossey-Bass Behavioral Science Series. Hoboken, NJ: Jossey-Bass.
  • EFRN (2014). What is Flow – Current Definition. https://efrn.eu (letzter Zugriff am 24.03.23)

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