Selfcare und Pilates

Der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther meint, dass wir überwiegend nicht an äußeren Einflüssen erkranken, sondern daran, dass wir lieblos mit uns selbst umgehen würden. Also sollten wir uns zusätzliche Zeit nehmen, die wir nur für uns selbst aufwenden. Sich Zeit für Pilates zu nehmen, tut Körper & Geist gut. Zudem hilft es dabei, mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.

Selfcare + Selbstoptimierung

Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl, Selbstliebe, Selbstakzeptanz – alles Schlagworte, die mehr denn je hoch im Kurs stehen und in die Kategorie Selfcare gehören. Selbstoptimierung hingegen reiht sich hier nicht ein. Denn nur entspannter und fitter zu sein, um den Belastungen von Beruf und Alltag besser Stand zu halten, steht heute eher im Zusammenhang mit enormem Leistungsdruck als bedeutsamer Erklärungsansatz für Selbstoptimierung. Zugleich sollte Selfcare auch nicht als Gegenpol von Selbstoptimierung im Sinne von andauernder Passivität (immer nur Entspannung oder Füße hoch und Tee trinken) verstanden werden. Am extremen Ende der Selbstoptimierungsskala “locken” dann egoistische, mitunter narzisstische Züge. Selbstfürsorge setzt hingegen bei sich selbst an, achtet auf die eigenen Bedürfnisse und sucht nicht im Außen nach den Gründen für Missstände. Es geht bei Selfcare im Kern um Aktivitäten, die wir bewusst unternehmen, um unserem geistigen, emotionalen und körperlichen Wohlbefinden Gutes zu tun.

Aus eigener Erfahrung

Als Physiotherapeutin und Pilatestrainerin habe ich dieses Thema lange eher zur Seite geschoben. Doch gerade Gesundheitsberufe weisen ein erhöhtes Risiko auf, psychische Erkrankungen wie Burnout zu erleiden. Wer sich um andere sorgt, muss sich ohne schlechtes Gewissen auch ganz besonderes um sich sorgen. Oft habe ich mich in der Vergangenheit dabei ertappt, für meine Patienten alles zu geben, ein offenes Ohr zu haben. Aber um auch beim letzten Patienten nach einem langen Arbeitstag weiter alles geben zu können, gilt es zwischendurch selber auftanken, Kraft sammeln, für sich da zu sein. Heute ist dieses Bewusstsein zunehmend stärker in mir ausgeprägt. So lege ich meine Mittagspause mit ein paar Schritten und einem Kaffee bei meinem Lieblingsbäcker um die Ecke immer an die frische Luft. Als Selbstfürsorge sehe ich es auch, zum Feierabend mit einem spannenden Podcast auf den Ohren nach Hause zu radeln. Das wirkt wie die Reset-Taste am Rechner – Wirrwarr, Stress und Hektik des Tages werden runtergefahren, der Kopf neuhochgebootet, der Arbeitsspeicher hat wieder Platz und der Fokus liegt auf etwas Schönem 😊 Auch die regelmäßigen Pilateseinheiten nur für mich (nicht für die lieben Kunden) sind fest im Kalenderblättchen markiert.

Hand in Hand: Pilates und Selbstfürsorge

Pilates – ganz gleich ob im Studio oder flexibel daheim als Onlinekurs – ist immer eine Art Selbstfürsorge, da es gesunde Bewegung in den Vordergrund stellt. Bewegung & Sport sind etwas, das wir täglich nicht nur für unser körperliches, sondern auch für unser geistiges Wohlbefinden tun sollten. Die Variationen an Pilates-Workouts sind dabei vielfältig, sodass Du je nach Wunsch und Tagesform von Entspannung bis Powern etwas Passendes finden kannst. Ein zweiter Aspekt, warum Selfcare und Pilates prima zusammenpassen: Weniger Verkopfung, mehr den Körper erspüren. Pilatestraining setzt auf die Prinzipien Atmung, Konzentration, Kontrolle, Präzision, Zentrierung (Powerhouse) und Flow (Bewegungsfluss). Damit bist Du voll und ganz beschäftigt, was Dein Körper tut, hörst genau seine Signale, nimmst wahr.

Neu ab Januar 2024

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Autorin: Christina Frisch, Physiotherapeutin, Pilatescoach und CoFounder von pilaME